Artenvielfalt unserer Erde
 
Deutschland – grünes Land, möchte man glauben. Doch in Wahrheit gibt es immer weniger Raum für die echte Natur. Die biologische Artenvielfalt, die dabei hilft, das perfekte System unserer Welt im Gleichgewicht zu halten, geht leider immer mehr verloren. Der größte Teil der grünen Landschaft wird für Agrarflächen genutzt, möglichst Artenarm mit Großflächen aus Mais, Raps und Getreide. Alles fein säuberlich getrennt und frei von Wildwuchs. Die Natur muss sich der Bürokratie unterordnen. Das Bundessortenamt legt die Sorten für den Anbau fest. Aber nicht nur in der grünen Natur fehlt es an Vielfalt, auch bei uns Menschen ist ein erschreckender Trend festzustellen. Es ist, als wäre da eine Allesgleichmach-Maschinerie im Gange. Wer anders ist, wird so lange bearbeitet oder ignoriert, bis er aufgibt und sich in die entsprechende Form pressen lässt – gemäß der einfacheren Einsortierung fürs Schubladendenken. Dabei ist es gerade die Vielfalt, die so vieles möglich macht. Die Verschiedenartigkeit im Denken und den Sichtweisen von uns Menschen kann helfen, Lösungen zu finden – vor allem können da fremde Kulturen für einen reichhaltigen Ideensegen sorgen. Denn manchmal sind wir regelrecht berufsblind, wie ein Hamster im Laufrad. Auch von Mutter Natur könnten wir so vieles abschauen. Sie bietet einen unglaublichen Fundus, aus dem zum Beispiel die Bioniker – die eine Verbindung zwischen Biologie und Technik herstellen – schon so manch tolle Erfindung abgeleitet haben. Sie haben sogar das Rad neu erfunden, dank einer neu entdeckten Spinnenart in der Sahara. Also lernen wir doch von der unglaublichen Artenvielfalt, die unser Planet hervorgebracht hat. Wir brauchen nur für die Feinheiten unsere Umwelt offen zu sein und notfalls erschaffen wir einfach zig neue Schubladen, anstatt alles nur in einige, wenige hineinstopfen zu wollen.
 
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